
Eidfjord auf eigene Faust – Spaziergänge mit Aussicht
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Nach einem abwechslungsreichen Landgang in Ålesund ließen wir den nächsten Morgen ganz bewusst ruhig angehen. Die Strecke nach Eidfjord war kurz, doch das Erlebnis begann schon weit vor dem Anlegen: Vom Balkon unserer Kabine aus beobachteten wir, wie sich das Schiff durch den imposanten Hardangerfjord schlängelte – vorbei an steilen Felswänden, kleinen Wasserfällen und dichten Wäldern, die sich im stillen Wasser spiegelten. Die Fjordlandschaft wirkte beinahe unwirklich – still, kraftvoll, fast meditativ.
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Gegen 11 Uhr erreichten wir den Hafen von Eidfjord. Schon beim Blick vom Deck war klar: Dieser Ort ist das Gegenteil von überlaufen. Kein Trubel, keine Buskolonnen – nur ein paar Häuser, ein Kai, ein schmaler Fluss und eine gewaltige Bergkulisse. Genau die richtige Kulisse für einen Tag, an dem wir einfach nur draußen sein wollten – ohne feste Pläne, ohne Gruppendynamik.
Damit du dir besser vorstellen kannst, wo wir unterwegs waren, habe ich die schönsten Fotospots und die wichtigsten Stationen unseres Spazierganges auf der folgenden interaktiven Karte markiert. Vielleicht hilft sie dir ja auch bei deiner eigenen Entdeckungstour durch Eidfjord.
Spaziergang zum Eidfjordvatnet – Natur fast für uns allein
Anstatt an einer der vielen Touren zum Geirangerfjord teilzunehmen, entschieden wir uns bewusst für das Gegenteil: einen ruhigen Spaziergang, ganz ohne Gruppe und Zeitdruck. Vom Hafen aus schlenderten wir durch das überschaubare Zentrum von Eidfjord, vorbei an der kleinen Kirche und vereinzelten Wohnhäusern, die sich fast ein wenig verloren in der Weite des Tals verteilen.
Schon nach wenigen Minuten lag der erste Aussichtspunkt vor uns – ein kleiner Rastplatz mit Bank und freiem Blick auf den Fjord und die vorbeiziehenden Kreuzfahrtschiffe. Es war still, nur Möwenrufe und das leise Knirschen unserer Schritte im Kies begleiteten uns.
Der Weg führte uns weiter zum Eidfjordvatnet, einem glasklaren Gletschersee, der sich still zwischen die Berge schmiegt. Die Oberfläche lag spiegelglatt vor uns, eingerahmt von Schneefeldern in der Ferne und sattgrünen Hängen im Vordergrund. Kein touristischer Trubel, keine Infrastruktur – nur ein Pfad, ein paar Wiesen und das Gefühl, mitten in der Natur zu stehen.
Trotz seiner Nähe zum Ort wirkte der See beinahe unberührt. Wir machten Fotos, ließen die Drohne steigen und setzten uns für einen Moment ans Ufer. Hier zeigte sich Norwegen von seiner stillsten Seite – und genau das hatten wir gesucht.
Gravfeltet Hæreidsmoen – stille Zeugen der Vergangenheit
Vom See aus schlugen wir einen kleinen Umweg ein – einen sanften Anstieg über Wiesen und Kieswege hinauf zur Anhöhe Hæreidsmoen, wo sich eines der größten bronzezeitlichen Gräberfelder Westnorwegens befindet. Gravfeltet Hæreidsmoen liegt heute ganz ruhig zwischen Wald, Fels und Weideland – beinahe unscheinbar, wären da nicht die gut erkennbaren Hügelgräber, die sich über das Gelände verteilen.
Mehr als 350 Gräber wurden hier gezählt – manche nur noch sanfte Erhebungen, andere deutlich sichtbare Steinhügel. Schilder oder Erklärtafeln sucht man vergeblich, und vielleicht macht genau das diesen Ort so besonders: Kein Museum, kein Eintritt, keine Schranken – nur Geschichte, die in der Landschaft weiterlebt.
Wir waren allein dort oben, die Luft war klar, und zwischen den moosbedeckten Steinen fühlte sich alles plötzlich ganz weit weg an – Zeit, Ort, Alltag. Es war einer dieser stillen Momente, in denen man nicht viel sagen muss, weil die Umgebung selbst spricht. Ein Ort, der nicht laut beeindruckt, sondern leise berührt.
Wer Geschichte nicht nur in Vitrinen, sondern in der Natur erleben möchte, sollte diesen kleinen Abstecher unbedingt einplanen. Es ist kein spektakuläres Highlight – aber eines, das hängen bleibt.

Aussichtspunkte mit Weitblick
Nach dem Besuch des Gräberfelds führte unser Weg weiter hinauf – nicht weit, aber stetig bergan. Oben angekommen, wurden wir mit fantastischen Ausblicken über das Tal, den Fjord und das Kreuzfahrtschiff im Hafen belohnt. Zwei gut erreichbare Plattformen boten uns dabei ganz unterschiedliche Perspektiven auf Eidfjord und die umliegende Bergwelt.
Trotz der Nähe zum Ort begegneten wir hier kaum anderen Spaziergängern – ein weiterer stiller Moment, eingerahmt von nordischer Landschaft und weiten Blicken. Die Bilder sprechen hier für sich, denn Worte reichen kaum aus, um die Ruhe und Weite einzufangen, die man dort oben spürt.

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Bummel durch Eidfjord – ein ruhiger Ausklang
Nachdem wir die Aussicht noch eine Weile genossen hatten, machten wir uns langsam auf den Rückweg ins Dorf. Viel zu entdecken gibt es in Eidfjord nicht – aber gerade das hat seinen Reiz. Ein paar kleine Straßen, gepflegte Gärten, eine weiße Holzkirche, ein Café mit Blick auf den Fjord. Kein Shopping, keine Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinn – nur ein Ort, der einfach da ist, ruhig, gelassen, eingebettet in die Landschaft.
Wir ließen uns treiben, machten noch ein paar letzte Fotos und setzten uns schließlich auf eine Bank mit Blick aufs Wasser. Der Fjord lag glatt und still vor uns, und in der Ferne zeichnete sich bereits die Silhouette des Kreuzfahrtschiffs ab, das uns am Abend weiterbringen würde. Eidfjord war kein großes Abenteuer – aber eine kleine Erinnerung an das, was Reisen manchmal am schönsten macht: Langsamkeit, Natur und Einfachheit.

Eidfjord auf Kreuzfahrt – kein Muss, aber eine wohltuende Pause
Eidfjord ist kein Ort, der sich mit Superlativen schmückt. Keine große Sehenswürdigkeit, kein pulsierender Hafen – aber genau das macht ihn zu einem lohnenswerten Zwischenstopp auf einer Kreuzfahrt durch Nordeuropa. Wer dem Trubel an Bord für ein paar Stunden entfliehen will, wird in diesem kleinen Ort am Hardangerfjord genau das finden, was auf Kreuzfahrten oft zu kurz kommt: Ruhe, Weite, Zeit.
Unser Spaziergang zum See, der Abstecher zu den Gräbern und die Ausblicke von den Hügeln rund um den Ort waren nicht spektakulär – aber sie waren echt. Und manchmal reicht genau das. Für uns war Eidfjord ein Tag zum Durchatmen, ohne Erwartungen, ohne Eile – und vielleicht gerade deshalb einer, an den wir gern zurückdenken.
👉 Wer dagegen Lust auf etwas mehr Programm hat, findet bei GetYourGuide* verschiedene Ausflüge – etwa in die Hardangervidda-Hochebene oder zu den imposanten Wasserfällen in der Umgebung.
Takk for turen, Eidfjord – vi sees igjen
(Danke für den Ausflug, Eidfjord – wir sehen uns wieder.)
Susann
FAQ – Häufige Fragen zum Landgang in Eidfjord (Norwegen)
Wie weit ist der Weg vom Kreuzfahrthafen ins Zentrum von Eidfjord?
Das Zentrum beginnt direkt am Kai – man ist in wenigen Schritten mitten im Ort. Alles ist fußläufig erreichbar.
Lohnt sich ein Landgang in Eidfjord ohne gebuchte Tour?
Ja, absolut – wer gern spazieren geht, kann Highlights wie den Eidfjordvatnet, Aussichtspunkte oder das Gräberfeld Gravfeltet Hæreidsmoen ganz entspannt auf eigene Faust erkunden.
Wie viel Zeit sollte man für den Spaziergang zum See und zu den Aussichtspunkten einplanen?
Etwa 2,5 bis 3 Stunden – je nach Tempo und Pausen. Die Wege sind einfach begehbar, teilweise leicht ansteigend.
Gibt es öffentliche Toiletten oder Cafés in Eidfjord?
Ja, direkt im Ort gibt es ein paar kleine Cafés und auch öffentliche Toiletten – besonders am Hafen und am Touristenbüro.
Ist Eidfjord ein guter Ort für Kinder oder mobilitätseingeschränkte Reisende?
Für Kinder: Ja, wegen der kurzen Wege und Natur. Für mobilitätseingeschränkte Gäste ist der Spaziergang teils herausfordernd, aber der Ort selbst ist gut begehbar.
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