
Roadtrip USA: Florida Panhandle
Wenn du bei Florida nur an Miami, Orlando oder die Keys denkst, dann hast du definitiv eine der schönsten Ecken des Sunshine States noch nicht entdeckt: den Panhandle – denn der ist perfekt für einen Roadtrip durch den Nordwesten Floridas! Bei unserem Roadtrip durch Louisiana und entlang der Küste von Mississipi & Alabama machten wir einen Abstecher nach Pensacola und Navarre Beach um eine andere Seite Floridas kennenzulernen.
Diese Region an der Nordwestküste Floridas gilt noch immer als Geheimtipp, obwohl sie mit karibisch anmutenden Küsten, familienfreundlicher Atmosphäre und charmanten Kleinstädten punktet. Wer den typischen Florida-Trubel meiden will, ist hier genau richtig. Anders als an der Ost- oder Südwestküste findet man hier keine endlosen Hochhausfronten, sondern breite, fast unberührte Strände – perfekt für alle, die Natur und Ruhe suchen.
Pensacola selbst überrascht mit Geschichte, guter Küche und einem Hauch Südstaaten-Flair, während Navarre Beach mit fast schon menschenleerer Idylle lockt.
Hinweis: Wer aus Zentral- oder Südflorida anreist, sollte die längere Fahrt in den Panhandle gut einplanen – landschaftlich bietet die Strecke nur wenig Abwechslung. Ideal lässt sich die Region dagegen in einen Roadtrip entlang der Golfküste der Südstaaten integrieren. Man fährt so durch ein paar interessante Landschaften – wie dem Mississippi-Delta, Brücken über weite Wasserflächen und kleinen Southern Towns entlang der Gulf Coast. Es hat mehr Flair und der Tapetenwechsel von der Stadt zum Strand ist angenehm kontrastreich.
Unsere Reiseroute durch den Florida Panhandle – ruhig, sonnig, unterschätzt
Roadtrip USA Florida Panhandle
Pensacola Beach, Florida
Pensacola Beach liegt auf Santa Rosa Island, einer schmalen, langgestreckten Barriereinsel an der Golfküste im Nordwesten Floridas. Hier kannst du zwei völlig unterschiedlichen Wasserwelten erleben: den Golf von Mexiko auf der einen Seite und dem ruhigen Santa Rosa Sound auf der anderen. Während auf der Golfseite das Rauschen der Wellen und die Kraft des Ozeans spürbar sind, zeigt sich der Sound oft spiegelglatt und friedlich – perfekt, um zur Ruhe zu kommen oder den Sonnenuntergang ganz still zu genießen.
Um nach Pensacola Beach zu gelangen, hat man zwei Optionen: die direkte Route führt über die Bob Sikes Bridge, eine mautpflichtige Brücke, die vom Festland aus über die Pensacola Bay direkt ins Herz des Ortes führt. Alternativ kann man – wenn man z. B. aus Richtung Navarre kommt – den Weg durch den Gulf Islands National Seashore wählen. Diese Strecke ist landschaftlich reizvoller und bietet unterwegs immer wieder Zugänge zu fast menschenleeren Stränden.
Hinweis: Für die Fahrt über die Bob Sikes Bridge nach Pensacola Beach wird eine Maut von $1 fällig. Es gibt hier keine Mautstationen mehr. Bezahlt wird das ganze online per Toll-by-Plate oder über den SunPass. Die Rückfahrt ist kostenlos. Genauere Information dazu findest du auf pensacolabeachpass.myescambia.com.
Alternativ gelangt man auch mautfrei über Navarre Beach und den landschaftlich besonders schönen Abschnitt des Gulf Islands National Seashore nach Pensacola Beach – ideal für alle, die etwas mehr Zeit mitbringen und unterwegs ein paar Stopps am Strand einlegen möchten.

Aktivitäten & Highlights
Was Pensacola Beach besonders macht, ist die Kombination aus Natur, Ruhe und sanftem Tourismus. Der Strand auf der Golfseite ist breit, feinsandig und erinnert mit seinem strahlend weißen Quarzsand an ein karibisches Setting. Auf der anderen Seite der Insel liegt der Santa Rosa Sound – ideal für Familien mit Kindern oder alle, die lieber im ruhigen Wasser baden. Entlang der Küste laden der Gulf Islands National Seashore und mehrere kleine Parks zum Picknicken, Spazierengehen und Durchatmen ein.
Die besondere Lage zwischen zwei Gewässern sorgt nicht nur für Abwechslung beim Baden, sondern macht Pensacola Beach auch zum idealen Ausgangspunkt für Kajaktouren, Stand-up-Paddling oder geführte Delfinbeobachtungen im ruhigen Sound. Auf dem Weg ins Zentrum lohnt sich ein kurzer Stopp am Ortseingangsschild sowie am kleinen, grünen James Morgan Memorial Park, der sich auch bestens eignet, um die Drohne steigen zu lassen oder kurz durchzuatmen, bevor man in den lebendigeren Teil des Beach-Ortes eintaucht.

Ebenfalls an der Seite zum Sound gelegen, befindet sich der Pensacola Beach Boardwalk. Hier trifft man auf kleine Läden, Eisdielen und Bars mit Live-Musik, ohne dass es zu laut oder überfüllt wirkt. Der Boardwalk bietet neben dem klassischen Strandflair auch einige unvergessliche Fotomotive. So findest du hier eine Muralwand, die Muschel am Quietwater Beach und du kannst auf einem Hochstuhl als Rettungsschwimmer posieren. Während du durch den Boardwalk schlenderst, kannst du dich auf einen entspannten Spaziergang am Wasser freuen oder in einem der gemütlichen Cafés den Sonnenuntergang bei einem erfrischenden Drink genießen.

Für weitere Abwechslung sorgt ein sehr ansprechender Minigolfplatz am Hauptparkplatz des Ortes. Von hier aus hast du auch einen tollen Blick auf den Pensacola Beach Ball Tower, dem Wahrzeichen der Stadt. Und wer sich für Geschichte interessiert, kann den westlich gelegenen Teil der Insel erkunden – dort befindet sich das historische Fort Pickens, das man besichtigen kann.
Unterkünfte & Verpflegung
Pensacola Beach bietet eine tolle Auswahl an Restaurants und Unterkünften, allerdings sind die Preise für Hotels hier oft sehr hoch, besonders in der Hochsaison. Wer auf der Suche nach günstigeren Optionen ist, könnte es in Pensacola City versuchen – nur eine kurze Fahrt entfernt und mit einer Vielzahl an Hotels und Restaurants zu günstigeren Preisen. Empfehlen kann ich dir das Hotel Pensacola, dort kostet die Nacht je nach Saison und Zimmer zwischen $65 und $80 inkl. kleinem Frühstück. Die Zimmer sind sehr geräumig, sauber und gemütlich eingerichtet. Dazu liegt das Hotel in der Nähe des Highway 29 und zu zahlreichen preisgünstigen Restaurants. (*)
Möchtest du dir das volle Strandflair mit einem Balkon von dem aus du auf den Ozean gucken kannst, dann ist ein Hotel in erster Strandlage von Pensacola Beach das Richtige für dich. Wir verbrachten zwei Nächte im Hampton Inn Pensacola Beach. Es liegt zentral, direkt an der Straße, die dich vom Festland auf die Insel führt. Trotzdem ist es hier ruhig und du kannst mit Wellenrauschen einschlafen. (*)
Fürs Essen lohnt es sich aber definitiv, in Pensacola Beach zu bleiben – hier gibt es einige richtig gute Spots direkt am Wasser. Ich kann dir z.B. das Restaurant Crab empfehlen. Wenn du also nach einem authentischen, regionalen Erlebnis suchst, bist du bei Crabs genau richtig – es ist kein Teil einer landesweiten Kette, sondern ein fester Bestandteil der kulinarischen Szene von Pensacola Beach. Das Lokal ist spezialisiert auf lokale Gerichte mit viel Fisch und Meeresfrüchten. Du hast von hier aus auch einen perfekten Blick auf den Strand und den Sonnenuntergang. Die Preise sind für die Qualität und Quantität der Gerichte absolut angemessen und liegen im mittleren Bereich.
Auf der Sound-Seite von Pensacola Beach war das Red Fish Blue Fish Pensacola Beach ein kulinarischer Genuss. Direkt am Strand gelegen, gibt es hier sehr leckere Tacos und andere lokalen Spezialitäten. Viele der Restaurants haben angeschlossene Bars, so dass du nicht gezwungen bist etwas zu essen um die fantastische Atmosphäre zu genießen.
Die Sonnenuntergänge in Florida sind legendär – und vor ein paar Jahren durfte ich schon einmal in Miami ein solches Spektakel erleben. An unserem letzten Abend in Pensacola Beach zeigte der Himmel erste vielversprechende Verfärbungen, also setzten wir uns mit einem Cocktail in die Bar von Shaggy’s Pensacola Beach und warteten ab. Über der Bucht glühte der Himmel schließlich in allen nur denkbaren Orangetönen – ein Moment, den man nicht plant, aber nie vergisst.
Navarre Beach, Florida
Navarre Beach wirkt wie die stille Schwester von Pensacola – breiter, ruhiger, fast meditativ. Die endlosen weißen Sandstrände, das glasklare Wasser und die natürliche Dünenlandschaft schaffen eine Kulisse, die ganz ohne Menschenmassen oder Infrastruktur laut wirkt: einfach nur durch ihre Weite und Schönheit. Ob für lange Spaziergänge, ruhige Strandtage oder einfach zum In-die-Wellen-Starren – dieser Ort schenkt dir die Art von Ruhe, die man auf Reisen oft vergeblich sucht.
In regelmäßigen Abständen gibt es Parkplätze und direkte Strandzugänge. Einige dieser Zugänge fallen deutlich größer aus als andere und können mit Sanitäranlagen und überdachten Picknickplätzen aufwarten. Man kann so ideal einen halben Tag ruhig an den verschiedenen Stränden verbringen.

Meeresschildkröten & Naturschutz
Ein besonderes Highlight ist das Navarre Beach Sea Turtle Conservation Center, das sich dem Schutz und der Aufklärung rund um Floridas Meeresschildkröten widmet. Neben einem Besuch im kleinen, interaktiven Infozentrum kannst du hier spannende Einblicke in lokale Arten erhalten und sogar Patenschaften für bestimmte Strand- oder Riffabschnitte übernehmen – ein schönes Symbol für nachhaltiges Reisen. Gerade für Familien oder naturinteressierte Reisende ist das eine inspirierende Station, die zeigt, wie ernst Umweltbewusstsein an diesem Strand genommen wird.
Im Außenbereich kann man gemütlich sitzen und die ersten Bewohner der Anlage begrüßen. Das Innere wird von dem großen Wasserbecken dominiert, in dem die gerettete Meeresschildkröte Sweat Pea seit Jahren liebevoll gepflegt wird. Ihre Geschichte und viele weitere Information zum Schutz der Meerestiere erzählen die Mitarbeiter aus voller Leidenschaft für den Naturschutz. Der Eintritt kostet $5 und wird für die Deckung der laufenden Kosten eingesetzt.
Während Pensacola Beach mit seiner Mischung aus lebendigem Treiben und entspannten Momenten am Wasser begeistert, bietet Navarre Beach die Ruhe und Unberührtheit, die viele auf ihren Reisen suchen. Diese beiden Strände haben uns nicht nur mit ihrer Schönheit, sondern auch mit ihrem Engagement für Natur und Umweltschutz beeindruckt. Nach diesen entspannenden Tagen in Florida traten wir schließlich die Rückreise an, vorbei an den Stränden von Alabama und Mississippi, zurück nach Louisiana – und nahmen viele wunderbare Erinnerungen im Gepäck mit. Unser Roadtrip durch den Florida Panhandle war eine wunderbare Ergänzung zur USA-Reise – ruhig, authentisch und voller Überraschungen abseits der üblichen Touristenpfade.
Bis bald,
Susann
FAQ: Florida Panhandle Roadtrip
Was ist die beste Reisezeit für den Florida Panhandle?
Die Monate April bis Juni sowie September und Oktober bieten angenehmes Wetter ohne die extreme Hitze und hohe Preise der Hochsaison.
Lohnt sich Pensacola Beach im Vergleich zu Miami Beach?
Definitiv – wer Ruhe, Natur und lokale Atmosphäre sucht, wird Pensacola Beach lieben. Der karibisch anmutende Sandstrand ist ein echter Geheimtipp.
Kann man einen Florida Panhandle Roadtrip mit Südstaaten verbinden?
Ja! Die Region lässt sich ideal mit einem Roadtrip durch Louisiana, Mississippi und Alabama kombinieren – für abwechslungsreiche Natur, Kultur und Küste.
Falls ich dein Interesse geweckt habe, findest du weitere Inspirationen für Reiseziele in der Nebensaison in den folgenden Artikeln:
- Everglades National Park – Floridas sumpfiger Süden
- Florida Keys Roadtrip Itinerary für 2 Tage
- Travel Guide Miami, Florida
- Floridas Ostküste – Roadtrip von Key West bis Amelia Island
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