Dein Guide für einen Besuch im Yosemite Nationalpark und Umgebung

Der Yosemite Nationalpark, gelegen in der majestätischen Sierra Nevada im Osten Kaliforniens, ist ein Ort von unvergleichlicher Schönheit und wildem Charme. Bekannt für seine beeindruckenden Granitfelsen, uralten Mammutbäume und kristallklaren Flüsse, zieht dieser Nationalpark jedes Jahr Millionen von Besuchern aus der ganzen Welt an.

Jeden Frühling setzt im Yosemite NP die Schneeschmelze ein und füllt die Wasserfälle und Bäche auf. Der Winter 2022/2023 brachte der Sierra Nevada rekordverdächtige Schneemassen, die im Frühjahr 2023 nur langsam zu schmelzen anfingen. Das hatte für unseren Roadtrip durch Kalifornien den Vorteil, dass wir die Wasserfälle in ihrer vollen Pracht bestaunen konnten. Aber die extremen Wassermassen verursachten auch Probleme. So war der Merced River über die Ufer getreten und hatte einen Großteil des Yosemite Valley überschwemmt. Des Weiteren waren die Zufahrten zum Glacier Point und die Tioga Road gesperrt. Wir mussten unser Programm im Yosemite NP somit einkürzen. Dafür blieb Zeit für andere Entdeckungen, die wir sonst nicht angefahren werden.

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Der Yosemite Nationalpark liegt im Osten Kaliforniens, etwa 300 Kilometer östlich von San Francisco. Mit einer Fläche von rund 3.000 Quadratkilometern umfasst der Park eine Vielzahl an beeindruckenden Landschaften, von tiefen Tälern bis hin zu hoch aufragenden Granitfelsen. Die Hauptzufahrt zum Park erfolgt über den Highway 120 von Westen her, der durch das Big Oak Flat Entrance führt. Alternativ können Besucher den Park auch über den Highway 140, der durch das El Portal Entrance führt, oder über den Highway 41, der den südlichen Zugang darstellt, erreichen. Während des Winters sind einige Zufahrtsstraßen, wie der Tioga Pass im Osten, aufgrund von Schneefall gesperrt.

Aus Mangel an bezahlbaren Unterkünften in und um das Yosemite Valley wählten wir das Queen’s Inn by the River in Oakhurst. Das Hotel ist idyllisch am Ufer des Fresno River gelegen. Die Unterkunft verfügt über unterschiedliche Zimmer mit rustikalem Flair und ist daher ideal für Besucher des nahegelegenen Yosemite Nationalparks. Für unseren zweitägigen Aufenthalt entschieden wir uns für ein Zimmer mit Kingsize-Bett und Bergblick. Es entpuppte sich als eine Hälfte eines kleinen Bungalows und war mit Küchenzeile, Badezimmer und einer kleinen Terrasse ausgestattet. Wir hatten zwar keinen Blick auf den Fluss, aber für unseren Aufenthalt war es perfekt!

Beim Checkin stellte sich heraus, dass pro Nacht und Person eine kostenlose Weinprobe der zum Hotel gehörenden Weinkellerei inklusive war. Die Weinprobe fand im angeschlossenen Restaurant Idle Hour Winery statt. Wir verkosteten 7 Weine der familiengeführten Weinkellerei, die bereits verschiedene Preise erhalten haben. Mehr zu Weinverkostungen im Santa Lucia Valley findest du im Artikel „Weinprobe in den Santa Lucia Highlands

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Da wir uns eine Unterkunft in Oakhurst – also südlich des Yosemite Valleys – ausgesucht hatten, nutzen wir den südlichen Eingang über den Highway 41. Nachdem wir den Park betreten hatten, windet sich die Straße durch dichte Wälder aus riesigen Kiefern und Zedern, die einen eindrucksvollen Kontrast zum klaren Himmel bieten. Auf Grund der enormen Schneemasse im Winter 2022/2023 lagen entlang der Straße immer wieder große Schneehügel – die bei 28°C Außentemperatur einen bizarren Anblick boten. Nach einigen Kilometern beginnt die Strecke, sich entlang steiler Berghänge zu schlängeln, wobei immer wieder faszinierende Ausblicke auf tief eingeschnittene Täler und hoch aufragende Granitfelsen wie El Capitan und die Cathedral Rocks freigegeben werden. Der Merced River begleitet einen Teil der Fahrt und fließt ruhig zwischen den Bäumen hindurch, bevor er in wilden Stromschnellen an den Felsen vorbeirauscht. Hinter einer Kurve befindet sich plötzlich der Tunnel, dessen Panorama nach der Durchfahrt einem den Atem verschlägt: Der berühmte Aussichtspunkt bietet einen unvergleichlichen Blick auf das Yosemite Valley, eingerahmt von den majestätischen Gipfeln des Half Dome, El Capitan und des Bridalveil Fall, die sich vor einem ausbreiten.

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So atemberaubend der Blick ist, die Realität vor dem Tunnel und an den Parkplätzen sieht ein wenig anders aus.

  1. Je zeitiger du den Park befährst, desto weniger Menschen sind vor Ort. Wir waren 10 Uhr da – die Parkplätze an den ersten Sehenswürdigkeiten im Valley waren übervoll. So dass wir diese erst auf dem Rückweg anfuhren. Kommst du später am Tag, wird sich eine Schlange von Autos durch den Wawona Tunnel schieben und es wird nur sehr langsam vorangehen.
  2. Es gibt zwei Parkplätze am Tunnelview. Einen direkt links, den alle Autos ansteuern. Und einen ein wenig versetzt auf der rechten Seite. Egal wann du kommst, beide werden immer voll sein. Und es ist ein komplettes Parkchaos! Autos stehen kreuz und quer und blockieren sich gegenseitig.

Der Merced River windet sich majestätisch durch das Yosemite-Tal und ist bekannt für seine malerische Schönheit sowie seine raue Kraft. Während der Schneeschmelze, wenn die Schneeberge der Sierra Nevada zu schmelzen beginnen, schwillt der Fluss zu einem tosenden Strom an. Das sonst ruhige Wasser verwandelt sich in einen kraftvollen, schnell fließenden Fluss, der mit großer Geschwindigkeit durch das Tal rauscht. Die Ufer des Flusses waren bei unserem Besuch vom starken Wasserfluss unterspült und weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Stromschnellen hatten sich gebildet und die Ufer hatten sich in Sumpfgebiete verwandelt, so dass an einigen Teilen die Straße nur einspurig befahrbar war.

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Der Yosemite Creek ist ein kleinerer Wasserlauf, der im Herzen des Yosemite-Nationalparks entspringt. Er speist den Yosemite Fall und lieferte während unseres Aufenthaltes spektakuläre Fotomotive. Während der Schneeschmelze nimmt auch der Yosemite Creek erheblich an Volumen zu. Das Wasser, das aus den höheren Lagen des Parks in den Creek fließt, sorgt dafür, dass der Yosemite Falls mit voller Wucht herabstürzt. Der Creek selbst verwandelt sich in einen schnell fließenden Bach, der sich seinen Weg durch die Granitfelsen bahnt und dabei kleinere Kaskaden und Wasserfälle bildet.

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Vom Tunnel View Aussichtspunkt beeindruckt der Bridalveil Fall auf den ersten Blick den Besucher. Mit einer Höhe von etwa 188 Metern stürzt er in die Tiefe und schafft eine atemberaubende Kulisse. Der Wasserfall ist das ganze Jahr über aktiv, aber besonders spektakulär wird er während der Schneeschmelze im späten Frühling. In dieser Zeit verstärken die schmelzenden Schneemassen aus den umliegenden Bergen den Wasserfluss erheblich, sodass der Bridalveil Fall in einem tosenden, kraftvollen Strom ins Tal hinabstürzt. Das Wasser prallt auf die Felsen und erzeugt eine feine Gischt, die oft von Windböen erfasst und durch die Luft gewirbelt wird. Dieser Nebel verleiht dem Wasserfall einen mystischen Charakter und lässt bei Sonnenschein spektakuläre Regenbögen erscheinen. Die Geräuschkulisse ist ebenfalls beeindruckend und war bei unserem Besuch ohrenbetäubend. Das donnernde Rauschen des herabstürzenden Wassers ist aus großer Entfernung zu hören und vermittelt die rohe Kraft der Natur. Die Gischt war 2023 so stark, dass die Besucher nassgeregnet waren.

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Die Yosemite Falls zählen zu den höchsten Wasserfällen Nordamerikas und sind ein beeindruckendes Beispiel für die Naturgewalten der Region, insbesondere während der Schneeschmelze im Frühjahr. Die Yosemite Falls bestehen aus drei Abschnitten: den Upper Falls (Oberer Fall), den Middle Cascades (Mittlere Kaskaden) und den Lower Falls (Unterer Fall). Insgesamt erreichen sie eine Höhe von etwa 739 Metern, was ihnen eine majestätische Präsenz im Yosemite Valley verleiht. Am Fuß der Yosemite Falls, im Bereich der Lower Falls, sammelt sich das Wasser schließlich und stürzt noch einmal etwa 98 Meter in die Tiefe, bevor es in den Yosemite Creek mündet. Die Gischt und das donnernde Rauschen sind hier besonders intensiv, und der Boden vibrierte spürbar unter unseren Füßen. Die Kraft des Wasserfalls war so extrem, dass mir beim Überqueren der Brücke zum Fotospot die Luft komplett wegblieb. Durch die immensen Wassermassen wurde man bereits im Picnic-Bereich, etwa 150 m vom Wasserfall entfernt, klitschnass.

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Wegen der Schnee- und Wassermassen im Yosemite Park waren ikonische Sehenswürdigkeiten wie der Glacier Point und auch Mariposa Grove vollständig für den Verkehr gesperrt. Im Valley waren die meisten Wanderwege und Zugänge zu Wasserfällen wie den Verna Falls während unseres Aufenthaltes gesperrt.

Deshalb besuchten wir die Yosemite Mountain Sugar Pine Railroad. Sie ist eine historische Schmalspurbahn und ein bedeutendes Relikt aus der Zeit des Holzfällerbooms in Kalifornien und bietet heute eine faszinierende Möglichkeit, in die Geschichte des Holztransports einzutauchen und gleichzeitig die malerische Landschaft der Sierra Nevada zu genießen.

Die Züge, die heute genutzt werden, bestehen aus restaurierten historischen Lokomotiven und Waggons. Besonders bemerkenswert sind die dampfbetriebenen Shay-Lokomotiven, die für ihre Fähigkeit bekannt sind, auf steilen und kurvigen Strecken zuverlässig zu fahren.

Normalerweise dauert die Fahrt etwa eine Stunde und ist als Rundkurs angelegt. Da die Schneemassen aber auch hier Schäden angerichtet hatten, war die Strecke auf halbem Wege gesperrt. Die Fahrt durch die pittoresken Wälder war eine willkommene Abwechslung zum Entspannen.

Tipp: Wir bezahlten $25 pro Person, indem wir unsere ADAC-Karte vorzeigten und so in den Genuss von einem AAA-Rabatt kamen.

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Zum Abschluss habe ich noch einen Restauranttipp für euch – wenn ihr in der Nähe von Oakhurst seit – Smokehouse 41 BBQ. Die blau gestrichene Holzvertäfelung lässt das Gebäude von außen unscheinbar wirken. Was uns auf dieses Restaurant aufmerksam gemacht hat, war die extrem lange wartende Menschenschlange. Wir hatten Glück und mussten nur 15 Minuten warten, bis wir an der Theke des Selbstbedienungsrestaurants bestellen konnten. Waschecht serviert wurde unser Essen auf Aluminiumtabletts. Damit suchten wir uns einen Sitzplatz und genossen das Essen und die Atmosphäre.

In diesem Sinne bis bald,

Susann

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