
Meine persönlichen Erfahrungen in Marrakesch
Transparenzhinweis: In diesem Artikel findest du Affiliate-Links, z. B. zu Hotels, Mietwagen und Touren.
Wenn du über sie buchst, erhalte ich eine kleine Provision – für dich bleibt der Preis gleich.
Mehr Infos findest du hier.
Marrakesch fasziniert – und gleichzeitig ist es eine völlig andere Welt. Wer hierher reist, taucht in eine Kultur ein, die in vielem gegensätzlich zu unserem Alltag in Europa ist. Schon kleine Dinge wie Kleidung können entscheidend sein: zu kurze Outfits wirken schnell respektlos, und nicht alles, was man gern fotografieren möchte, ist auch erlaubt. Genau diese Mischung aus Faszination und Vorsicht hat meine Reise geprägt. In diesem Artikel erzähle ich dir, welche Erfahrungen ich in Marrakesch gemacht habe – positiv wie herausfordernd.
Wie habe ich die Ankunft in Marrakesch erlebt?
Schon die Ankunft am Flughafen von Marrakesch war für uns ungewohnt und ehrlich gesagt einschüchternd. Als Europäer fällt man sofort auf – und wird direkt angesprochen. Ob es um Taxis, angebliche Ausflüge oder selbsternannte „Helfer“ geht, die sich sogar als Mitarbeiter des Tourismusbüros ausgeben: man wird regelrecht überrumpelt. Manche bieten an, den Pass bis zur Kontrolle zu tragen, was für uns extrem befremdlich war. Dazu kommt die Sprachbarriere, denn nicht jeder spricht Englisch, und man fühlt sich im ersten Moment ziemlich verloren. Dieser Einstieg war für uns sehr gewöhnungsbedürftig und hat Respekt eingeflößt – noch bevor wir die Stadt überhaupt betreten hatten.
Wie lief die Passkontrolle in Marrakesch ab?
Nach dem ersten Schreck bei der Ankunft am Flughafen kam die Passkontrolle – und die war überraschend entspannt. Vor der Einreise muss man ein kostenloses Visum beantragen, in dem auch Angaben wie der eigene Beruf abgefragt werden. Die Beamten wirken auf den ersten Blick streng, sind aber in Wirklichkeit freundlich und professionell. Unsere Kontrolle ging schnell und völlig problemlos – ein Moment zum Durchatmen, bevor das Abenteuer Marrakesch richtig begann.
Wie war der Transfer zu unserem Riad?
Für den Weg vom Flughafen zum Hotel hatten wir uns bewusst für einen Shuttleservice entschieden – den muss man zwar extra bezahlen, aber er war jeden Cent wert. Der Wagen war sehr geräumig, unser Fahrer super freundlich und sprach sogar Englisch. Schon während der Fahrt bekamen wir vom Auto aus die ersten Eindrücke der Stadt: chaotischer Verkehr, hupende Roller, andere Verkehrsregeln – und trotzdem wirkte es auf uns erstmal spannend und nett.
Weil unser Riad mitten in der Altstadt liegt, konnte der Shuttle nicht direkt bis zur Tür fahren. Stattdessen wurden wir an einem Stadttor abgesetzt, wo bereits zwei Mitarbeiter unseres Riads auf uns warteten. Einer kümmerte sich um das Gepäck – und ließ sich dieses aus Stolz auch nicht abnehmen – während uns ein junger Manager willkommen hieß und uns gleich ein kleines Stück durch die Umgebung führte. Ein sehr herzlicher Empfang, der den turbulenten Start in Marrakesch deutlich leichter machte.
Wie haben wir unser Riad erlebt?
Unser Riad war für uns einer der schönsten Teile des Aufenthalts. Hinter den unscheinbaren Mauern verbarg sich ein kleines Paradies: ein Innenhof mit Pflanzen, liebevoll eingerichtete Zimmer und eine Dachterrasse mit Blick über die Stadt. Schon beim Ankommen spürten wir, wie wichtig Gastfreundschaft hier ist – wir wurden herzlich begrüßt, bekamen zur Erfrischung Tee gereicht und fühlten uns sofort willkommen.
Besonders gefallen hat uns, dass die Mitarbeiter jederzeit Tipps gegeben hätten – zum Beispiel, gemeinsam mit dem Koch auf den Markt zu gehen, um Gewürze einzukaufen. Auch wenn wir dieses Angebot am Ende nicht genutzt haben, war es beeindruckend zu sehen, wie persönlich und familiär die Atmosphäre in einem Riad ist. Für uns war es genau die richtige Entscheidung, mitten in der Altstadt zu wohnen.
Wie war mein erster Eindruck von Marrakesch?
Marrakesch hat uns gleich nach der Ankunft überwältigt. Die Straßen sind laut, die Gassen eng, und die Sprache wirkte auf uns am Anfang eher unfreundlich – auch wenn das schnell zur Gewohnheit wurde. Gleichzeitig waren da die intensiven Eindrücke: bunte Farben, überall Muster und Ornamente, dazu ein Mix aus Gerüchen, der von gegerbtem Leder bis zu exotischen Gewürzen reichte. Eine völlig andere Welt, die uns im ersten Moment fast erschlagen hat – aber genau das macht den Reiz dieser Stadt aus.
Überrascht hat uns, wie sauber die Stadt insgesamt ist. Natürlich fällt hier und da Müll an, gerade bei den vielen Händlern und Ständen. Aber die meisten räumen gewissenhaft hinter sich auf, sodass die Straßen nie wirklich vermüllt wirken. Zwischen all dem Trubel hatten wir deshalb das Gefühl, dass Marrakesch trotz Chaos sehr gepflegt ist.
Wie habe ich den Umgang mit Händlern erlebt?
Besonders stark haben wir das am Djemaa el-Fna erlebt, dem zentralen Platz in Marrakesch. In der Mitte gibt es viele kleine Restaurants, deren Mitarbeiter extrem aggressiv um Gäste werben. Ein „La la shukran“ reicht dort oft nicht aus. Als Frau fand ich diese Situation besonders unangenehm: ein böser Blick wird schnell als „kompliziert“ abgetan, obwohl man eigentlich nur seine Ruhe will. Mit einem Mann an der Seite fühlt man sich da deutlich geschützter. Auf der anderen Seite hat das auch Vorteile: beim eigentlichen Verkaufsgespräch konzentrieren sich die Händler fast ausschließlich auf die Männer – so konnte ich als Frau oft ganz in Ruhe schauen, ohne bedrängt zu werden.
Wie sind die Souks aufgebaut?
Die Souks sind ein Labyrinth aus engen Gassen, teils überdacht, mit unzähligen kleinen Ständen. Es gibt spezialisierte Viertel für Leder, Silber, Gewürze oder Textilien. Und auch wenn das Durcheinander anfangs unübersichtlich wirkt, kann man hier erstaunlich entspannt bummeln:
Die meisten Händler lassen dich in Ruhe schauen, solange du die Ware nicht anfasst. Erst wenn du etwas in die Hand nimmst, wirst du wirklich als Käufer gesehen. Manche versuchen, dich in den Laden zu locken – aber längst nicht alle.
Wie läuft ein typischer Kauf in den Souks ab?
In Marrakesch sind es fast immer die Männer, die die Geschäfte machen. Mein Mann hat sich dort ein Armband gekauft – und wir haben dabei die klassische Erfahrung mit dem Feilschen gemacht. Der Händler nennt einen Preis, man handelt ein wenig, geht dann demonstrativ weg – und spätestens zehn Minuten später hat man sich auf einen fairen Betrag geeinigt.
Gerade bei Silber- oder Goldwaren läuft das Ganze oft noch entspannter ab: die Händler bieten dir Getränke an, man sitzt zusammen, redet – und am Ende steht der Kaufpreis. Es ist nicht nur Handel, sondern auch ein kleines Stück marokkanische Kultur.
Warum sollte man lieber ohne Rucksack gehen?
Die Gassen in der Medina und in den Souks sind sehr eng. Dort fahren nicht nur Mopeds hupend vorbei, sondern man teilt sich die Wege auch mit Eselkarren und Fußgängern. Ein großer Rucksack oder eine Handtasche ist da eher hinderlich – man bleibt hängen oder blockiert andere.
Wir haben unsere Taschen irgendwann einfach im Hotel gelassen. Weniger aus Angst vor Taschendieben, sondern weil es schlicht praktischer war, ohne großes Gepäck durch die engen Straßen zu laufen.
Habe ich mich in Marrakesch sicher gefühlt?
Ganz klar: ja! Trotz der vielen Eindrücke, des Gewusels und der ständigen Ansprache habe ich mich nie unsicher gefühlt. Auch meine Kamera – immerhin im Wert von 5000 € – hatte ich ständig sichtbar dabei, ohne dass es je Probleme gab.
Die Aufdringlichkeit gehört in Marrakesch dazu, ist aber nicht gleichzusetzen mit Gefahr. Mit einem freundlichen, aber bestimmten „La la shukran“ kommt man fast immer weiter.
Was hat es mit den „hilfsbereiten Wegweisern“ auf sich?
Ein Erlebnis, das fast jeder Tourist in Marrakesch macht: plötzlich steht jemand neben dir und versucht dir einzureden, dass du dich verlaufen hast. Diese Leute bieten dir sofort an, dich zum „großen Platz“ (Djemaa el-Fna) zurückzubringen. Das klingt nett, ist es aber selten. In Wirklichkeit steckt fast immer die Erwartung nach Bezahlung dahinter.
Das Problem: ein einfaches „La la shukran“ reicht hier oft nicht. Viele laufen einfach neben dir her, bis du irgendwann am Ziel bist – und dann Geld fordern. Lehnst du ab, kann die Situation schnell unangenehm werden: innerhalb von Sekunden stehen mehrere Einheimische um dich herum, die alle auf eine Bezahlung drängen.
Unsere Erfahrung: am besten gar nicht erst mitlaufen. Bleib lieber kurz bei einem Stand stehen, tu so, als würdest du dich für Ware interessieren – oder bieg irgendwann spontan ab, wenn dein „Führer“ nicht hinsieht. So entgehst du der Konfrontation. Wichtig zu wissen: in den Souks ist der Weg zum großen Platz überall an der Decke ausgeschildert. Du findest also auch allein zurück!
Braucht man in Marrakesch Bargeld?
Ja – und zwar mehr, als man vielleicht denkt. Außer in Hotels oder großen Restaurants ist Kartenzahlung kaum möglich. In den Souks, auf Märkten oder bei kleinen Cafés geht fast alles nur bar. Besonders praktisch ist es, immer Kleingeld dabeizuhaben, denn viele Händler wechseln nur ungern große Scheine.
Wenn du also Souvenirs, Getränke oder kleine Snacks kaufen möchtest, solltest du dir gleich zu Beginn ausreichend Dirham am Automaten ziehen. Mit Bargeld bist du in Marrakesch auf der sicheren Seite.
Wie waren unsere Erfahrungen mit gebuchten Ausflügen?
Für Ausflüge rund um Marrakesch haben wir uns bewusst für vorab gebuchte Touren entschieden – und das können wir absolut empfehlen. Die Fahrer waren immer pünktlich, sehr freundlich und haben uns sicher ans Ziel gebracht.
Ein bisschen Englisch konnten alle, Französisch sogar deutlich mehr. Wir hatten nie das Gefühl, in endlose Gespräche verwickelt zu werden oder dass uns etwas „aufgeschwatzt“ werden sollte. Stattdessen war es eine angenehme und entspannte Art, die Umgebung kennenzulernen – ohne Stress und mit dem guten Gefühl, dass die Rückfahrt zuverlässig organisiert ist.
Mein Fazit zu Marrakesch
Marrakesch ist laut, bunt, chaotisch – und genau deshalb so spannend. Die Stadt ist ein echtes Erlebnis für alle Sinne und unbedingt eine Reise wert. Allerdings braucht es zwei Tage, um sich an das Gewusel, die Aufdringlichkeit und die vielen neuen Eindrücke zu gewöhnen.
Hat man diese Eingewöhnungszeit hinter sich, entdeckt man das entspannte Marrakesch: faszinierende Souks, freundliche Menschen, beeindruckende Sehenswürdigkeiten und eine Kultur, die einen tief in den Orient eintauchen lässt. Für uns war es ein unvergesslicher Aufenthalt – einer, den wir trotz kleiner Herausforderungen jederzeit wiederholen würden.
Unsere Erfahrungen stammen von einer Reise als Paar – und genau so möchten wir sie hier weitergeben.
Ich wünsche dir eine tolle Zeit in Marrakesch
Susann
Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, schau unbedingt auch in die anderen Teile unserer Marrakesch-Serie:
- Marrakesch im Winter – warum die Stadt im Januar perfekt ist
- Marrakesch – die schönsten Sehenswürdigkeiten in der roten Stadt
- Marrakesch – Ausflüge in die Wüste & ins Atlasgebirge
- Meine persönlichen Erfahrungen in Marrakesch
So hast du direkt alle Infos für deinen Trip nach Marrakesch an einer Stelle – vom Winterzauber in der Stadt über die spannendsten Sehenswürdigkeiten bis hin zu unvergesslichen Ausflügen in die Umgebung.
Und falls du Lust auf weitere sonnige Winterziele hast, schau auch in diese Artikel rein:
- Mallorca – meine Reiseerlebnisse, Tipps & Lieblingsorte
- Fuerteventura – meine Reiseerlebnisse & Tipps
- Kairo & Gizeh – unsere Städtereise voller Geschichte
- Tunis – milde Temperaturen & Kultur pur
Das könnte dich auch interessieren

Florida Roadtrip: Highlights in Floridas Süden
6. Juni 2019
Everglades National Park – Floridas sumpfiger Süden
2. August 2019